Ernährung in der Stillzeit.

In der Schwangerschaft gibt es einige Lebensmittel auf die man verzichten sollte, wie ihr vielleicht im Blog zur Ernährung in der Schwangerschaft bereits gelesen habt. Die meisten Frauen freuen sich darum sehr auf die Zeit nach der Geburt in der sie wieder alles essen dürfen. Die Freude über die wiedererlangte “Ess-Freiheit” ist aber meist nur von kurzer Dauer. Sofort kommen von allen Seiten Ratschläge und Tipp’s was man essen soll und was man auf keinen Fall essen darf wenn man stillt. Wir haben darum für euch zusammengefasst was grundsätzlich wichtig ist in der Ernährung während der Stillzeit, was hinter den “verbotenen” Lebensmitteln steckt und auf was ihr wirklich verzichten sollt. Zum Schluss werden wir noch auf milchbildungsfördernden und -reduzierende Massnahmen eingehen.

Grundsätzliche Ernährungstipps
Ihr solltet täglich 1,5-2 Liter Wasser oder ungesüssten Tee zu euch nehmen. Esst ausgewogen und vitaminreich. Der Körper versorgt zuerst die Muttermilch und somit das Kind mit allen Vitaminen und Nährstoffen. Die dann noch übrigen Vitamine bekommt das Mami. Je nach Bedarf, wie bereits in der Schwangerschaft, sollten gewisse Vitamine und Mineralstoffe substituiert werden.

Die “verbotenen” Lebensmittel
Vor allem von älteren Fachpersonen und euren Mama’s werdet ihr vielleicht hören, dass ihr auf keinen Fall blähende Nahrungsmittel wie Kohl, Zwiebeln, Knoblauch oder Bohnen essen sollt. Das Baby bekomme sonst Blähungen und von Zitrusfrüchten einen wunden Po. Heute weiss man, dass kein direkter Zusammenhang besteht. Denn auch Flaschenkinder haben einmal Blähungen und einen wunden Po. Die Blähungen sind oft auf den noch unreifen Darm zurück zuschliessen. Man muss also nicht grundsätzlich auf die eher blähenden Nahrungsmittel verzichten. Jedoch ist es sinnvoll sie im Mass zu geniessen und das Kind zu beobachten wie es darauf reagiert. Genauso verhält es sich mit Zitrusfrüchten und Geschmacksverändernden Lebensmittel wie Knoblauch, Spargel usw. Grundsätzlich gilt aber: Was ihr nicht gut verdauen könnt, wird auch euer Kind nicht gut verdauen können!

Kritischer Konsum
Dazu gehört allem voran der Alkohol. Der Alkohol wird in 30-90 Minuten über das mütterliche Blut in die Muttermilch transportiert. Das Baby nimmt somit den Alkohol über die Muttermilch auf. Daraufhin kann es mit einem verlangsamten Such-, Saug- und Schluckreflex reagieren. Daher kann es nicht effektiv trinken und wird zu wenig Nahrung bekommen. Ausserdem kann es zu vermehrtem Schreien, Unruhe und einem erhöhten Herzschlag kommen. Gleich verhält es sich mit Drogen und Nikotin.
Auch koffeinhaltige Getränke können eure Babys “aufputschen”. Aber wir wissen, ein Tag ohne Kaffee ist für viele kein guter Tag. Darum, schränkt den Konsum etwas ein und beobachtet euer Kind. Grundsätzlich ist es sinnvoll koffeinhaltige Getränke direkt nach dem Stillen zu konsumieren. So kann sich der Koffeingehalt im Blut und in der Muttermilch wieder etwas abbauen bis zur nächsten Stillmahlzeit.

Milchbildungsfördernde Massnahmen
Viele Frauen äussern nach der Geburt die Angst, dass sie nicht genug Muttermilch haben. Diese Sorge ist meist nicht nötig. Ein echter Milchmangel erkennt man am Kind und ihr werdet dann situativ mit euer zuständigen Fachperson besprechen, wie dies behandelt werden kann und welche Massnahmen ihr treffen möchtet. Es gibt jedoch ein Paar ernährungsspezifische Tipp’s zur alternativen Anregung der Milchbildung.

  • Stilltee (meist mit Fenchel, Anis, Kümmel und weiteren Kräutern)
  • Homöopathische-Mittel (z.B. Silacten Tropfen)

Milchbildungsreduzierende Massnahmen
In den ersten 4-6 Wochen steigt die Milchmenge und der Bedarf des Baby schrittweise. Es kann kurzfristig der Eindruck entstehen, dass zu viel Muttermilch vorhanden ist. Meist pendelt es sich aber wieder ein. Darum solltet ihr nicht zu früh mit milchreduzierenden Massnahmen beginnen und diese mit eurer betreuenden Hebamme besprechen. Ist es ein andauernder Zustand der auch euch Beschwerden bereitet, können 1-2 Tassen Salbei- oder Pfefferminztee am Tag helfen.

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