Die Brust ist ein sehr ausgeklügeltes Organ. Schon ganz früh in der Schwangerschaft, kann die Veränderung der Brust, eines der ersten Anzeichen für die Schwangerschaft sein. Während der gesamten Schwangerschaft verändert sich die Brust immer wieder und bereitet sich so auf die Stillzeit vor. Im folgenden Blogbeitrag zeigen wir euch auf, was in den drei Trimestern, nach der Geburt und nach dem Abstillen passiert und worauf man achten sollte.
Das 1. Trimenon
Die Brust spannt oft durch die neu gebildeten, milchbildende Zellen und die Brustwarzen sind meist sehr sensibel.
Das 2. Trimenon
Diese neuen milchbildenden Zellen werden in der Brust aktiv und können bereits ab etwa der 20. Schwangerschaftswoche Kolostrum produzieren.
Die Pigmentierung der Brustwarze und des Brustwarzenhofs wird dunkler und sie werden grösser. Auch werden die Montgomery-Drüsen, die kleinen, ringförmig angeordneten Knötchen im Brustwarzenhof, deutlicher sichtbar. Sie sind dafür zuständig, ein feuchtigkeitsspendendes Öl zu produzieren, welches vor Schmerzen und Infektionen während dem Stillen schützt. Dieses Öl sollte darum nicht mit Seife entfernt werden. Sollte man dieses, als störend empfinden, kann es mit warmem Wasser sanft abgetupft werden. Die Brüste können während dieser Zeit auch jucken, durch das sehr schnelle Wachstum. Linderung kann dabei eine Feuchtigkeitscreme bringen. Auch Dehnungsstreifen können in dieser Zeit auftreten.
Das 3. Trimenon
Die Brüste können nun wieder empfindlicher werden und sich schwer anfühlen. Eventuell ist es angenehmer, auch in der Nacht einen BH zu tragen(ohne Bügel). Das gebildete Kolostrum kann nun bereits aus der Brustwarze austreten. Um nassen Flecken auf dem BH vorzubeugen, können Stilleinlagen verwendet werden. Das Kolostrum kann auch aufgefangen und gesammelt werden. Mehr dazu findet ihr in unserem Beitrag zum Kolostrum-Banking: https://hebammehoch2.ch/hebammenblog/535/
Nach der Geburt
Sobald das Baby an der Brust saugt, regt es die Milchbildung an. Dies führt zur initialen Brustdrüsenschwellung (Milcheinschuss) am 3.-4. Tag nach der Geburt. Zu dieser Zeit ist die Brust am grössten und prallsten, durch die sich ansammelnde Lymphflüssigkeit im Gewebe der Brust. Diese Schwellung lässt dann meist innert 24-48 Stunden wieder nach und die Brust fühlt sich dann jeweils meist nur noch vor dem Stillen sehr voll und schwer an. Nach dem Stillen, wenn das Baby die Brust gut entleert hat, sind die Brüste wieder weicher.
Die Stillzeit
Das volle und pralle Gefühl der Brust vor einer Stillmahlzeit, bleibt in den ersten 3 Monaten meist besteheb. Wenn das Baby älter wird, ist dies oft nicht mehr so ausgeprägt spürbar. Es bedeutet aber nicht, dass weniger Muttermilch produziert wird. Solange das Baby nach Bedarf trinken darf und gut zunimmt, reicht die Milchmenge aus. Nach 6 Monaten Stillzeit wird die Brust meist wieder kleiner, da man Fettgewebe in der Brust verliert und man annimmt, dass die Brust effektiver arbeiten kann. Beim Langzeitstillen ist die Brust nach ca. 15 Monaten wieder gleich gross wie vor der Schwangerschaft. Sie kann aber immer noch ausreichend Muttermilch produzieren.
Nach dem Abstillen
Die Brust bildet sich langsam wieder zu ihrer Ursprungsgrösse von vor der Schwangerschaft zurück. Bei einer erneuten Schwangerschaft beginnt der ganze Prozess der Brustveränderung wieder von vorne.
Stillwäsche
Wie ihr oben lesen konntet, leistet die Brust sehr viel während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Es ist darum wichtig, passende Stillwäsche zu tragen. Sie sollten einen guten Halt bieten, aus einen angenehmen Stoff sein und keinen Bügel haben. Denn die Bügel, können in der Schwangerschaft auf die sich entwickelnden Milchgänge drücken und in der Stillzeit diese auch abdrücken und einen Milchstau verursachen. Es ist ganz normal, dass die BH’s schnell wieder zu klein werden können, durch die stetige Veränderung. Deshalb ist es wichtig, die Grösse immer wieder anzupassen. Auf der Webseite von Medela findet ihr einen BH-Grössenrechner, der euch weiter helfen kann. Am Besten ist es aber immer, den BH anzuprobieren um sicher zu gehen, dass er perfekt sitzt.