Keimzumpe, Bruttblatt, Kindlipflanze, Goetheblatt, Lebenszweig oder Sprossblatt. Vielleicht habt ihr keinen dieser Pflanzennamen je gehört. Keine Sorge, dass hatten wir auch nicht bevor wir Hebammen geworden sind. Seitdem begegnen wir dieser Pflanze jedoch fast täglich. Sie ist für uns Hebammen manchmal wie eine kleine Wunderpflanze, die schon oft verhindert hat das Kinder zu früh zur Welt gekommen sind und hat schon manche Mutter beruhigt und wieder in Ruhe schlafen lassen.
Der Bryopyhllum wirkt durch seine beruhigende und angstlösende Eigenschaft als pflanzliches Valium. Vor allem aber wirkt die Pflanze wehenhemmend, uterusrelaxierend und wehenrhythmisierend.
Schwangerschaft: In der Schwangerschaft kann die beruhigende und angstlösende Wirkung bei Schlafstörungen genutzt werden. Am häufigsten wird sie aber bei vorzeitigen Kontraktionen eingesetzt. Sie wird zu Hause als Kautablette regelmässig eingenommen oder im Krankenhaus in Kombination mit anderen Wehenhemmern verabreicht. Zudem wird sie in der Reproduktionsmedizin eingesetzt und unterstützt Frauen nach einer künstlichen Befruchtung schwanger zu bleiben.
Geburt: Während der Geburt kann Bryophyllum ebenfalls leicht wehenhemmend, bei zu häufiger Wehentätigkeit wirken oder helfen die Wehen zu regulieren, damit diese in einer regelmässigen Frequenz auftreten.
Wochenbett: Im Wochenbett sollte Bryopyhllum nur noch in kleinen Dosen eingenommen werden. Da es zu diesem Zeitpunkt wichtig ist, dass sich die Gebärmutter zurück bildet und dies auch mit Kontraktionen verbunden ist. Der Wehenhemmer hat hier also keine grosse Aufgabe mehr.
Anwendung: Bryopyllum wird hauptsächlich innerlich angewendet. Als Kautablette, Pulver, Urtinktur oder Injektionslösung.