Es ist allgemein bekannt, dass es für die Geburt eines Kindes Wehen braucht. Diese sind je nach Phase der Geburt unterschiedlich von Dauer, Häufigkeit und Intensität. Doch auch nach der Geburt des Kindes, braucht es weiterhin Wehen. Diese sind dann zum Glück nichtmehr so häufig, können aber trotzdem noch als unangenehm bis schmerzhaft wahrgenommen werden. Aber wieso braucht es überhaupt noch Wehen nach der Geburt und was kann machen, wenn diese auch noch schmerzhaft sind?
Direkt nacht der Geburt bis zur Geburt des Mutterkuchens (Plazenta) sprechen wir von Nachgeburtswehen. Sie haben die Aufgabe, die Haftfläche der Plazenta in der Gebärmutter zu verkleinern und sie so abzulösen. Diese Nachgeburtswehen kommen immer noch relativ schnell nacheinander, nämlich ca. 2-4 Mal in 10 min. Das Ablösen der Plazenta ist essenziell, da sich nur so die Gebärmutter richtig zusammenziehen kann und wieder kleiner wird. Geschieht dies nicht, entsteht eine vermehrte, starke Blutung und es muss rasch gehandelt werden.
Die Nachwehen beginnen gleich nach der Geburt der Plazenta und können bis zu mehreren Tagen gespürt werden. Erstgbärende werden von den Nachwehen meist etwas verschont, da der Gebärmuttermuskel nach einer Schwangerschaft noch stark ist und es weniger Kontraktionen braucht, damit die Gebärmutter die ursprüngliche Grösse annimmt. Bei Mehrgebärenden, ist die Gebärmutter oft geschwächt und es braucht viel mehr Kontraktionen um die Gebärmutter zusammenzuziehen. Das Zusammenziehen der Gebärmutter ist sehr wichtig, damit auch während des Wochenbetts, keine verstärkte Blutung auftritt. Deswegen wird die Hebamme, im Wochenbett und bei euch zu Hause, den Höhenstand der Gebärmutter kontrollieren und sie mit einer Bauchmassage zur Kontraktion anregen. Diese Massage, kann eine kurzzeitige Reizung der Gebärmutter verursachen und es kann zu Nachwehen kommen. Vor allem auch beim oder nach dem Stillen treten vermehrt Nachwehen auf, da dann das Wehenhormon Oxytocin ausgeschüttet wird welches auch für den Milchspendereflex verantwortlich ist.
Was hilft gegen Nachwehen?
- Regelmässiges entleeren der Blase
- Wärme, als Wickel oder Bad (ja, baden zu Hause ist erlaubt)
- Tee’s mit Kamille, Schafgarbe, Fraunmantel
- Bewusstes Atmen
- Massage mit Elektrostimulation, Tens-Gerät
- Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Spasmolytikum (Buscopan)